Nachdem ich Sonntag in Te Anau noch gefrühstückt hatte, bin ich per Anhalter recht zügig wieder zu der Stelle gekommen, an der ich tags zuvor, den Track verlassen hatte. Ziel für diesen Abschnitt ist der Lake Marova, welchen ich in 3 Tagesetappen erreichen wollte.
Leider sollte sich an diesem Tag mein Glück mit dem Wetter ändern. Auch wenn vielleicht nicht immer die Sonne zu sehen war, hatte es bisher tagsüber kaum geregnet. Ich war jedoch noch keine 2 Stunden unterwegs, als es erst leicht anfing zu regnen und mit der Zeit immer mehr zunahm. Statt nach ca. 20Km mein Zelt aufzuschlagen, wie ich es ursprünglich geplant hatte, bin ich zusammen mit dem Neuseeländer Graeme, noch bis zur Kiwi Burn Hut gegangen.
Unterwegs fingen wir schon an, uns etwas Sorgen zu machen, da es kurz vor der Hütte noch ein Fluß zu überqueren galt und dieser bei Regen sehr schnell gefährlich werden kann. Allerdings war das Wasser gerade mal knietief und stellte somit auch kein Problem dar. Da wir vom Regen total durchnäßt waren und es langsam anfing auch kalt zu werden, waren wir verdammt froh, endlich bei der Hütte anzukommen und den Ofen einzuheizen.
Da der Montag gleich wieder mit Regen anfing und es von der Hütte bis zum See nur noch ca. 6 Stunden zu Fuß sind, hatte ich beschlossen, den Regen auf der Hütte auszusitzen, was sich auch als gute Entscheidung herausstellen sollte. Graeme wollte jedoch weiter und ist somit wieder in den Regen raus, während ich es mir am Ofen mit einem Buch gemütlich machte.
Dienstag war die Welt wieder in Ordnung und bei bestem Wetter ging es die letzten Kilometer bis zum Lake Marova. Übrigens war dies jetzt schon der dritte Tag, an dem ich keine Schmerzen mehr im rechten Fuß hatte und dies, obwohl ich wieder gewandert bin. Haben die Maßnahmen also was gebracht und ich bin super erleichtert. Hätte ich auf Grund dessen nämlich die Wanderung abbrechen müssen, wäre dies echt bitter für mich gewesen.
Seit Mittwoch bin ich wieder zurück in Te Anau und warte auf die Ankunft von Uta. Und damit ich die Zeit auch sinnvoll nutzen kann, habe ich die kommenden Streckenabschnitte schon ein wenig geplant und 2 Versorgungspakete, eins nach Arthur’s Pass und eins nach Boyle, verschickt. Ein drittes Paket nach St. Arnaud steht noch aus, aber da habe ich bisher noch keine Rückmeldung vom Empfänger bekommen, ob dies ok ist.
Bis zur Mitte der Südinsel kommt man immer wieder mal durch größere Ortschaften durch, in denen man sich versorgen kann. Im Norden hingegen sieht das ganz anders aus. Die Orte, welche direkt am Track liegen, sind so klein, dass es dort keine Läden gibt und die nächsten Supermärkte sind über 50Km entfernt. Jedes der beiden Pakete enthält Essen für 8 weitere Tage und wog etwas über 5Kg.
Falls es jemanden interessiert, was ich in 8 Tagen so ungefähr esse, hier eine Auflistung des Inhalts pro Paket:
- 1Kg Müsli
- 500g Milchpulver
- 1 Salmi
- 1 Packung Cracker
- 2 grosse Tafeln Schokolade
- 1 Packung Kakaopulver
- 1 Tüte Nüsse mit Trockenobst
- 1 Packung Teebeutel
- 8 Packungen gefriergetrocknete Mahlzeiten
Bei den gefriergetrockneten Mahlzeiten gibt es hier einen sehr guten Anbieter und die Packungen sind auch einigermaßen bezahlbar. Am besten schmecken mir die Gerichte mit Curry oder Chutney und so gibt es abwechselnd immer mal indisch, thailändisch oder afrikanisch zu essen.
Morgen nun geht es zusammen mit Uta weiter und die nächste Station wird Queenstown oder Umgebung sein.
Aktuelle Bilder gibt’s hier (bzw für Mac-Besitzer hier drücken):